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Happy Deathday (2017) Review

© Universal Pictures

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“Und täglich grüßt das Murmeltier” (1993) – da es völlig unmöglich ist, eine Kritik über “Happy Deathday” zu schreiben, ohne auch nur einmal den Klassiker von Harold Ramis mit Bill Murray in der Hauptrolle des zynischen Wetteransagers Phil Connors zu erwähnen, muss dies gleich zu Beginn aus dem Weg geräumt werden. Denn letztendlich lässt sich „Happy Deathday“ in einem Satz ziemlich genau als 2017er-Teenie-Slasher-Variante des bereits genannten Filmes beschreiben. Das Setup ist dabei folgendes: Die College-Studentin Theresa „Tree“ Gelbman (Jessica Rothe) erlebt ein- und denselben Tag immer wieder von neuem. Dabei handelt es sich nicht nur um ihren Geburtstag, sondern bizarrerweise auch um ihren Todestag. Denn am Ende jeder Zeitschleife wird sie von einem unbekannten Maskierten getötet. Als es Tree so langsam dämmert, dass sie den selben Tag immer wieder erlebt und ihr Tod unausweichlich die Zeitschleife neu in Gang setzt, versucht sie  herauszufinden, wer ihr Mörder ist und den Anschlag auf ihr Leben zu vereiteln.

„Happy Deathday“ ist ein ganz unterhaltsamer Film aus dem Hause Blumhouse geworden, die sich in den letzten Jahren als zentrale Schmiede für Indie-Horrorfilme etabliert haben. Glücklicherweise sind sie dabei inzwischen etwas breiter aufgestellt und produzieren nicht mehr nur x-beliebige Geisterfilme, sondern mit „The Gift“ (2015), „Split“ (2017) oder „Get Out“ (2017) auch etwas originellere Genre-Einträge. Das Problem bei „Happy Deathday“ ist allerdings, dass einzig die Inspiration durch „Und täglich grüßt das Murmeltier“ einigermaßen originell ist, welcher jedoch nichts weitergehend Inspiriertes hinzugefügt wird, so dass der Film über den oben beschriebenen Elevator Pitch hinaus nichts zu bieten hat.

© Universal Pictures

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Ein limitierender Faktor ist dabei zudem die Altersfreigabe. Denn „Happy Deathday“ hat in den USA ein PG-13 Rating bekommen und in Deutschland eine FSK-Freigabe ab 12, was schlussendlich bedeutet, dass die Mordszenen von Tree nur angedeutet werden und den Zuschauer keine kreativen Splatter-Szenen erwarten. Natürlich ist das kein Muss, aber es zeigt, dass „Happy Deathday“ den Fokus mehr auf eine lockere Teenie-Horrorkomödie für eine jüngere Zielgruppe legt. Und was den Plot und die humoristischen Szenen angeht, sind die Ideen der Macher doch stark eingeschränkt und man läuft tatsächlich Schritt für Schritt genau die gleichen Stationen ab wie bei „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Das ist leider für jeden schade, der diesen Film schon kennt, so dass sich die Zeit, ab der nach einem Restart mal wieder etwas Neues passiert, manchmal in die Länge zieht. Da muss man festhalten, dass beispielsweise „Edge of Tomorrow“ (2014) mit dem Zeitschleifen-Konzept deutlich kreativer umgegangen ist und mehr als nur ein Klon in einem anderen Setting war. Auch der sonstige Humor von „Happy Deathday“ geht nicht über einen 08/15-Teenie-Film hinaus, die Gags hat man so oder so ähnlich schon in anderen Filmen gesehen.

„Happy Deathday“ verschenkt somit etwas von seinem Potenzial, denn trotz allem ist ja die Prämisse recht ansprechend. Ein paar mehr eigene Ideen hätten aber sicherlich nicht geschadet. Für Leute, die noch keinen der erwähnten Loop-Filme gesehen haben, ist „Happy Deathday“ sicherlich einen Blick wert, da jenes Konzept, wenn man es zum ersten Mal sieht, noch erfrischend daherkommt und wohl auch allein unterhalten kann. Für alle anderen zieht sich die Spannung des Films eigentlich nur aus der Frage, wer denn am Ende der Mörder von „Tree“ ist.

Autor: Torsten Stenske

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