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Was macht eigentlich #14 Heather Langenkamp

Warum resultierte aus den „Nightmare on Elm Street“-Filmen eine Freddymania und keine Nancymania? Dies ist die Frage, der Heather Langenkamp im 2011 veröffentlichten Dokumentarfilm „I am Nancy“ nachgeht, ein Film, der sich wie sein inoffizieller Vorgänger „Never Sleep Again: The Elm Street Legacy“ (2010) mit der Rolle beschäftigt, mit der man Langenkamp bis heute verbindet: Nancy Thompson, die erste ein einer Reihe von vielen Final Girls, die dem One-Liner-feuernden Traumdämon Freddy Krueger die Stirn boten. Und dies geschah drei Mal: In „Nightmare – Mörderische Träume“ (1984, Wes Craven), dem dritten Teil der Reihe „Nightmare 3 – Freddy lebt“ (1987, Chuck Russell) sowie im postmodernen Meta-Spiel „Freddy’s New Nightmare“ (1994, Wes Craven), in welchem sie neben ihrer Rolle der Nancy auch sich selbst spielte.

Abseits filmischer Albträume machte sich Langenkamp auf der Leinwand eher rar. Nach dem Erfolg des ersten „Nightmare“-Films verheizte sie sich nicht in endlosen B-Horrorfilmen, wurde allerdings auch nicht wie ihr Filmpartner Johnny Depp zum Weltstar. Es folgten einige kleine Gastrollen in TV-Serien, bis sie von 1988 bis 1990 diesbezüglich zu einer Hauptrolle kam. In der Serie „Chaos hoch zehn“ („Just the Ten of Us“) spielte sie in 47 Episoden Marie Lubbock, die Tochter des Protagonisten Graham Lubbock (Bill Kirchenbauer). Neben weiteren TV-Rollen in Serien wie „Unser lautes Heim“ oder „Perversions of Science“ finden sich in ihrer Vita Filme wie „The Demolitionist“ (1995, Robert Kurtzman), der in Deutschland lediglich gekürzt auf VHS erschien, das Michael-Dudikoff-Vehikel „Fugitive Mind – Der Weg ins Jenseits“ (1999, Fred Olen Ray) oder der neuere Thriller „The Butterfly Room“ (2012, Jonathan Zarantonello), in welchem sie an der Seite der 1960er-Jahre-Horror-Ikone Barbara Steele zu sehen ist. 2013 wird sie einen Kurzauftritt in „Stark Trek Into Darkness (J.J. Abrams) haben, für 2014 ist ein Thriller namens „Home“ (Frank Lin) angedacht, in welchem sie einen Hauptcharakter zu verkörpern scheint. Ihre eine ikonische Rolle von 1984 begleitet sie allerdings einen weiten Weg: Langenkamp taucht in zehn Dokumentarfilmen auf, die sich alle durch eine zugrunde liegende Horrorfilm-Thematik auszeichnen und somit explizit auf die „Nightmare“-Filme rekurrieren.

Ihre doch überschaubare Schauspielkarriere resultiert allerdings nicht zuletzt daraus, dass sie mit ihrem Ehemann David Leroy Anderson die Firma „AFX Studio“ besitzt, die für Make-Up-Special-Effects zuständig ist. In dieser Funktion wirkte Langenkamp unter anderem an Filmen wie „Dawn of the Dead“ (2004, Zack Snyder), „The Cabin in the Woods“ (2011, Drew Goddard) oder eben „Stark Trek Into Darkness“ mit, wodurch sich vermutlich ihr Kurzauftritt erklärt. Die Schauspielerei scheint somit eher ein Nebenjob für Langenkamp zu sein, die nach eigener Aussage ohnehin nie scharf auf Starrummel war: „I don’t need to be this rich and famous millionaire actress“.

Autor: Jakob Larisch

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