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Sanctum (2011) Review

Eine Gruppe Höhlenforscher wird während einer Expedition in einer noch unerforschten Höhle während eines Sturms eingeschlossen. Während das Wasser in den Kilometer langen Gängen immer weiter steigt, sind sie gezwungen den langen Weg zum zweiten Ausgang der in das Meer mündet zu finden.

Die ersten 20 Minuten dieses 30 Mio. $ Streifens sind ein wahre Augenweide. Wunderschöne Panorama-Landschaftsaufnahmen zu Fuß und aus der Luft die von wirklich schön choreographierten Kamerafahrten eingefangen werden. Auch die ersten Unterwasseraufnahmen sind herrlich ausgeleuchtet und sehr atmosphärisch. Doch mit dem hereinbrechenden Sturm geht die Katastrophe im wahrsten Sinne des Wortes los. Schon während des Anfangs fällt es irgendwie schwer Bezug zu irgendeinem der Charaktere herzustellen, geschweige denn so etwas wie Sympathie für irgendeinen von ihnen zu entwickeln. Flache Gags und Alphatiergerangel bestimmen die Dialoge. Ganz zu schweigen, dass der Finale Cliffhanger so dreist ins Bild gesetzt wird, das zu diesem Zeitpunkt bereits klar ist wer die Höhle wieder verlassen wird. Daraus entwickelt sich ein vorhersehbarer und äußerst repititiver Survivalthriller der die ganze Schönheit der Eröffnung in dem minimalem Höhlensetting verkommen lässt.

Würde nicht der Name James Cameron mit seiner 3-D Technik hinten dran stehen, wäre der Streifen eine Direct-to-Dvd Produktion. Es ist wirklich bedenklich wie Camerons Name in der Werbung für Filme missbraucht wird (man erinnere sich an Resident Evil 4: Afterlife, mit dem er persönlich gar nichts zu tun hatte). Hier fungierte er als Produzent und es ist wohl nur ihm zu verdanken, dass die Unterwasserchoreografie in den Anfangsminuten in einer wirklich beeindruckenden Weise daherkommt. Denn Erfahrung auf diesem Gebiet hat er zu Genüge, sieht man sich The Abbys, Titanic oder seine Aliens of the Deep Dokumentation an. Hätte man sich den Survivalplot gespart wäre aus dem Bildmaterial sicherlich eine wunderbare Dokumentation für die große Leinwand geworden. Dass im Survivalsujet noch immer frisches Leben steckt bewies zuletzt Danny Boyle mit 127 Hours. In Sanctum hat man aber leider vergessen den Charakteren Charakter zu geben, was zu 108 Minuten Wasserabflussbeobachtung wird. Sehr schade.

Ich finde es ehrlich gesagt auch nicht verwunderlich, dass Sanctum schon mehr als das doppelte seines Budgets allein in den USA wieder eingespielt hat. Der Name Cameron in Kombination mit den extrem überteuerten 3-D Tickets sind in den letzten Jahren der Rip-Off schlechthin geworden. Der Triumphzug des Marketing über Inhalt und Qualität. Applaus…

Wer etwas verblüffend ähnliches sehen will (sogar selbes Budget), dem sei an der Stelle The Cave aus dem Jahre 2005 genannt, mit nahezu identischem Plot, nur das hier noch ein paar Monster mitmischen.


Via YouTube>

Autor: David Schröder

2 Responses to “Sanctum (2011) Review”

  1. 1
    Chebu Says:

    „DasS im Survivalsujet noch immer frisches Leben steckt bewies zuletzt Danny Boyle mit 128 Hours.“
    128 Hours.
    128 Hours.

  2. 2
    admin Says:

    Solche Fehler baue ich nur für dich ein, damit dir nicht langweilig wird ;-)

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