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Zombiber (2014) Review

© WVG Medien / Splendid Film

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Was soll man über einen Film, der „Zombiber” heißt, schon groß sagen? Abermals haben wir es mit einem Horroreintrag zu tun, der mit den Urängsten von uns allen spielt und uns damit schlaflose Nächte bereiten will. Dabei handelt es sich selbstverständlich nicht um die titelgebenden Zombiber, sondern um die Urangst von uns allen, einfach nur einen schlechten Film zu sehen und keine kleine Trash-Perle.

Wie für solche Filme üblich, ist der Plot sehr schnell erzählt, denn im Prinzip sagt der Titel schon alles. Ergänze die Genre-üblichen Teenager aus der Stadt, eine abgelegene Hütte an einem See und zwei bis drei Einheimische, bei denen man zuerst nicht weiß, auf welcher Seite sie stehen und wir haben unseren Standard-Film. Viel mehr über die Handlung zu erzählen, verbietet sich in dem Fall deswegen, weil alles so vorhersehbar ist.

Darüber hinaus bekommt man bei „Zombiber“ genau den Film, den man nach Sichten des Trailers erwartet. Leute, die dem Trailer schon was abgewinnen konnten, werden sich bei den knapp 80 Minuten, die der eigentliche Film letztendlich geht, sicherlich nicht langweilen. Wenn man ihn dann schaut, sieht man die Biber die ganze Zeit auf einem imaginären Drahtseil balancieren, dabei drohen sie jede Sekunde einfach abzustürzen. Beim „Hau-Drauf-Humor“ bewegt sich „Zombiber“ zwischen Zucker-Abrahams-Zucker und den Wayans-Brüdern: Zwar driftet der Film nicht komplett in die Peinlichkeit ab und spielt Szenen mit Fäkalien oder sexuellen Verweisen so lange aus, dass sie absolut unlustig und peinlich werden, aber „Zombiber“ ist auch weit entfernt von einer guten over-the-top-Verarsche von Genre-Klassikern.

© WVG Medien / Splendid Film

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Das Positive an dem Film ist, dass er eine Horror-Parodie sein möchte und sich nicht von vorneherein darauf einschießt ein Trash-Film nach dem Vorbild Asylum zu sein. Regisseur Jordan Rubin hat hier durchaus was abgelegt, dass den geneigten Horrorfan zum Schmunzeln bringen kann und durch seine absurde Prämisse auch stellenweise zu unterhalten weiß. Es ist eine Menge Sam Raimi drin, eine Prise von „Die Vögel“, eine Anspielung mittels Vertigo-Zoom auf „Der Weiße Hai“ und noch weitere kleine Spielereien mit Horrorklischees. Aber so richtig will der Funke leider nicht überspringen. „Zombiber“ macht im Endeffekt nichts falsch, aber auch leider nichts besonders gut. Außer vielleicht die Maske, denn die Zombiber sehen so richtig beschissen aus, was sich für einen Film dieser Art aber auch einfach so gehört.

Abschließend kann ich weder eine Empfehlung aussprechen noch komplett abraten. Denn „Zombiber“ ist für Fans von solch absurden Horror-Prämissen sicherlich eine Sichtung wert und ist bei weitem nicht so schlecht wie die diversen Asylum-Produktionen, bei denen der größte Gag der Titel des Films bleibt. Diese Leute, zu denen ich mich selbst zähle, sollten die DVD-Veröffentlichung abwarten und ihn sich dann auf einem dieser legendären Video-Abende mit Bier und Chips mal reinziehen. Für alle anderen wird sich „Zombiber“ sicherlich nicht lohnen, denn wenn man von der Genre-Bezeichnung das Horror wegnimmt und das Comedy stehen lässt, dann ist der Film schlussendlich einfach nicht witzig genug. 5/10

Autor: Torsten Stenske

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