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True Grit (2010) Review

Die 14 jährige Mattie Ross (in ihrem ersten Kinofilm, frech und überzeugend gespielt von Hailee Steinfeld) beauftragt den heruntergekommenen Marshall Rooster Cogburn (Jeff Bridges) den Mörder ihres Vaters (Josh Brolin) zu fangen und ihn dem Gericht zu übergeben. Dazu gesellt sich noch der Texas Ranger LaBoeuf (Matt Damon), der den selben Mann wegen einiger Verbrechen in Texas sucht. Die Jagd beginnt.

In ihrem mitlerweile 17. Film nehmen sich Joel und Ethan Coen dem Remake des 1969 Westerns gleichen Namens mit John Wayne als Cogburn an. Was dabei herauskommt ist ein geradliniger ohne viel Beiwerk erzählter und überraschungsarmer, altmodischer Western. Kern des Films bildet Hailee Steinfeld, die eine starke Präsenz auf die Leinwand bringt. Ich erinnere nur an ihr Verhandlungsgeschick am Anfang des Films. Jeff Bridges als lallender, saufender Marshall der gegen seine eigene Vergänglichkeit kämpft bildet den Konterpart. Am meisten Spass aber hatte ich mit Matt Damon. Ein Texas Ranger (und sehr stolz drauf) mit entsprechendem Akzent der immer wieder für eine Überraschung gut ist. A Propros Überraschung, was war das mit dem Typen in dem Bärenfell?

Die Inszenierung der Coens hat es teilweise in sich. Erwähnenswert ist der Hinterhalt an der Blockhütte. Sehr schön Choroegrafiert und als Plansequenz aus nur einer Kameraposition gefilmt. Umwerfend; aber dafür sind die Coens ja bekannt. Umso erstaunlicher ist da doch der unspektakuläre Showdown. Da wäre meiner Ansicht nach mehr drin gewesen. Überhaupt war es das Ende das stört. Es wirkt irgendwie aufgesetzt und passt so überhaupt nicht zum Rhythmus des Films. Ein Umstand den ich bis jetzt nur in „The man who wasn´t there“ von den Coens zu kritisieren hatte.

Alles in allem ist True Grit aber ein routinierter Western mit ausgewaschener Optik (noch weniger Farbe und er wäre schwarz/weiss) und ein, zwei Inszenierungshighlights. Hailee Steinfeld bringt eine umwerfende Leistung und hat sich ihre Oscarnominierung redlich verdient. Ich finde es nur traurig mit anzusehen wie den Brüdern von Film zu Film die Motivation zu schwinden scheint. Schon „Burn after reading“ präsentierte sich als lose Fingerübung ohne jeglichen Nährwert; dies wird im Film sogar erwähnt. Ich vermisse die Magie der Filme aus den 90ern, als die Coens vor allem in der Lage waren in jedes Metier das sie angingen immer etwas völlig unerwartetes und überraschendes mit einzubauen. Sicherlich ist das was sie heute produzieren immer noch sehr solide und gut, aber mit dem Namen Coen habe ich einmal mehr verbunden.


Via YouTube

Autor: David Schröder

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