Einen Kommentar hinterlassen

Mission: Impossible – Rogue Nation (2015) Review

© Paramount Pictures

© Paramount Pictures

Mit „Mission: Impossible – Rogue Nation“ kommt dieser Tage der nunmehr fünfte Teil des Tom-Cruise-Action-Franchises in die Kinos. Dieser stellt die zweite Kollaboration von Christopher McQuarrie als Regisseur mit Tom Cruise als Schauspieler nach „Jack Reacher“ (2012) dar. Die „Mission: Impossible“-Reihe hat sich bisher ja sowieso stets durch wechselnde Regisseure ausgezeichnet, denen es mehr oder weniger gelang, ihren eigenen Stil in die Filme einfließen zu lassen, woran der fünfte Teil nahtlos anschließt.

In „Mission: Impossible – Rogue Nation“ haben wir es abermals mit einer Verschwörung zu tun. Dieses Mal ist der Gegner von Ethan Hunt (Tom Cruise) eine geheime Untergrundorganisation namens „Syndikat“, welche bereits am Ende von „Mission: Impossible – Phantom Protokoll“ (2011) angeteasert wurde. Nebenbei hat Hunt das Problem, dass infolge von Bemühungen des CIA-Chefs Alan Hunley (Alec Baldwin) die IMF vom Pentagon aufgelöst und in die CIA integriert wurde. Hunt befindet sich jetzt also nicht nur auf der Flucht vor dem „Syndikat“, sondern auch vor seiner eigenen Regierung. Mit von der Partie sind auch wieder alte Bekannte, wie Simon Pegg in der Rolle des Benji, Ving Rhames als Luther Stickell und Jeremy Renner als William Brandt.

Was soll ich groß sagen? Für mich war „Mission: Impossible – Rogue Nation“ eine Mordsgaudi und hat mich tatsächlich sogar noch etwas mehr begeistert als der ohnehin schon starke vierte Teil. Die Reihe hat in den 2010ern endgültig ihre eigenen Stärken gefunden, die ihr Dasein in dem ganzen Wust der aktuellen Action-Franchises legitimieren: Diese Stärken sind Spannung, Spionage, Stunts, Selbstironie, Schauplätze, Schießereien und Scharmützel. Der fünfte Teil kann dabei auch auf ein ordentliches Skript zurückgreifen, das über die gesamten zwei Stunden den Zuschauer bei der Stange zu halten weiß. Das ist das Praktische, wenn man in dem Regisseur gleichzeitig auch einen soliden Drehbuchautor vorfindet.

„Mission: Impossible – Rogue Nation“ fasst dabei merklich die Stärken der vorangegangenen Teile in einem einzigen Film zusammen: Er hat die besten Suspense- und Heist-Szenen seit dem ersten Teil zu bieten, einen guten Antagonisten (Sean Harris) wie Teil 3, den sympathischsten und coolsten Tom Cruise sowie das beste Drehbuch mit dem vierten Teil und, nun ja, die guten Motorradverfolgungsszenen aus Teil 2. Angereichert mit dem genialen Theme setzte „Frankenstein McQuarrie“ aus diesen Komponenten sein persönliches „Mission: Impossible“-Monster zusammen, dass sich aber erstaunlich lebendig und selbstständig präsentiert.

© Paramount Pictures

© Paramount Pictures

Das Schöne ist, dass man hier nicht mal wieder Millionen Pixel um die Augen geknallt bekommt, sondern vornehmlich handgemachte Actionszenen, die auch „on location“ gedreht wurden und nicht nur vor einer grünen Leinwand. Dabei kann man sich sicherlich auch schon auf die Blu-Ray freuen, auf der es die Making-Ofs zu den Stunts geben wird und auch mit Beweihräucherung von Tom Cruise nicht gespart werden wird. Aber hey, der Typ hing bei acht Flugzeugstarts, nur durch ein Drahtseil gesichert, draußen an der Tür, da kann man sich auch mal für abfeiern lassen. Tom Cruise nimmt man den Action-Star aufgrund seines jugendlichen Aussehens auch noch mit Anfang 50 ab, was man nicht bei jedem als gegeben angesehen werden kann.

Aber besonders die verschiedenen Schauplätze tragen – für einen Spionage- oder Agentenfilm typisch – zu dem gewissen Flair bei und hier muss sich Ethan Hunt nicht vor seinem britischen Kollegen verstecken. Überhaupt kann „Mission: Impossible – Rogue Nation“, seit die James Bond-Reihe unter Daniel Craig doch eher die härtere Gangart fährt und auch auf supergeheime Gadgets weitestgehend verzichtet, diese Lücke füllen, ohne dabei ins Absurde abzudriften, wie das bei den Brosnan-Bonds der Fall war.

Natürlich bleibt „Mission: Impossible – Rogue Nation“ ein Sommer-Blockbuster und kann daher nicht bei „Anspruch“ auf drei Punkte von der TV-Spielfilm-Redaktion hoffen. Der Film hat auch sicherlich seine kleineren Plotholes und eins-zwei Gags von Simon Pegg sind schon fast eine Spur zu viel. Trotzdem geht man rundum zufrieden aus dem Film raus, weil er einfach eine Menge Spaß macht und garantiert, dass die einen oder anderen Fingernägel abgeknabbert werden. Für Fans der Reihe sowieso ein absolutes Muss. Starke 8/10

Autor: Torsten Stenske

Leave a Reply