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James Bond 007: Octopussy (1983) Review

 

The James Bond Blu-ray Collection © 2015 Danjaq, LLC and Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. TM Danjaq, LLC. All Rights Reserved.

The James Bond Blu-ray Collection © 2015 Danjaq, LLC and Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. TM Danjaq, LLC. All Rights Reserved.

Bond: Roger Moore
Girl: Octopussy (Maud Adams) & Magda (Kristina Wayborn)
Villain: Kamal Khan (Louis Jordan) & General Orlov (Steven Berkoff)
Masterplan: Einen nuklearen Sprengsatz in einem US-Luftwaffenstützpunkt in Westdeutschland zünden, um die NATO zu einer Abrüstung in Westeuropa zu bewegen, wodurch die Sowjetunion freie Bahn hat, Europa zu erobern.
Auto: Eigentlich keines, aber er stiehlt einen Alfa Romeo GTV6
Locations: Berlin; Karl-Marx-Stadt; Udaipur (Indien)
Gadget: Ein Säure-spritzender Füllfederhalter, Armbanduhr mit hochauflösender Videofunktion.
Opening Credits: 80er-Jahre-Laser-Show mit einer leicht bekleideten Dame.
Song: „All Time High“, Rita Coolidge
Legendärster Moment: James Bond wird im Dschungel von seinen Widersachern gejagt. Seine einzige Chance zu entkommen, ist es, sich über mehrere Lianen an seinen Kontrahenten vorbeizuschwingen. Alles inklusive dem original Tarzan-Schrei.

1983 war das Jahr, in dem Sean Connery sein Comeback als James Bond in dem nicht-offiziellen „Sag niemals nie“ feiern konnte. Zeitgleich hatte Eon Productions wiederum ihr Projekt „Octopussy“ in den Startlöchern, so dass Roger Moore und Connery im direkten Konkurrenzkampf an den Kinokassen antraten, wer denn der einzig wahre Bond ist. Letztlich haben wir es auch nur diesem Umstand zu verdanken, dass wir Roger Moore zum sechsten Mal in der Rolle des Geheimagenten sehen. Denn dieser hatte ursprünglich gar keine Lust mehr und es fanden bereits Testscreenings mit Timothy Dalton und James Brolin statt. James Brolin hatte die Rolle eigentlich schon sicher, als die Produzenten doch Roger Moore überreden konnten, da sie sich im direkten Duell der Bonds mehr Erfolg mit einem bereits etablierten Darsteller versprachen. Die Rechnung ging auf – „Octopussy“ konnte mehr Zuschauer in die Kinos locken als „Sag niemals nie“ und die reguläre Bondreihe ihr Gesicht wahren.

„Octopussy“ ist dabei ein typischer Roger-Moore-Bond geworden: Eher auf Humor ausgelegt, mit viel Slapstick und lustigen Pointen, die von Roger Moore mit dem gewissen Timing hervorgetragen werden und natürlich die Spur „Campiness“. Aus heutiger Sicht wirkt das Ganze wie eine Parodie auf das Agentengenre, war damals aber sicherlich als spaßiger, auflockernder Actionfilm gedacht. Passenderweise spielen dann am Anfang und am Ende Szenen in einem Zirkus und wir sehen zwei Doppel-Null-Agenten in Clownskostümen. Was für ein irrwitziger Spaß! Ian Glens zweiter von fünf Bonds auf dem Regiestuhl ist sicherlich einer der schwächeren Filme des Franchises, was unter anderem an dem doch recht blass bleibenden Bösewicht liegt und an der Tatsache, dass man es mit dem Humor vielleicht doch etwas übertrieben hat. Echte Gefahr oder auch Suspense kommen so gut wie nie rüber und spätestens beim Tarzan-Schrei ist es vorbei mit der Ernsthaftigkeit. Bizarrerweise steht der Humor doch recht stark im Kontrast zu dem für Bond-Verhältnisse recht realistischem Plan das Bösewichts, der im Zeitgeist des Kalten Krieges verhaftet ist. Deswegen hat „Octopussy“ am Ende vielleicht doch etwas Potenzial zu einem spannenden Thriller verschenkt. Dennoch kann man sich die Actionszenen und Verfolgungsjagden nach wie vor gut geben, weil sie immer wieder durch lustige Einfälle aufgelockert werden, die fast schon Jackie-Chan-Niveau erreichen.

Autor: Torsten Stenske

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