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Big Game (2014/2015) Review

© Ascot Elite Filmverleih GmbH

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Samuel L. f**king Jackson spielt wirklich in jedem f**king Film mit. Aber in welchem Film hat er denn schon mal den f**king Präsidenten der motherf**king Vereinigten Staaten von Amerika gespielt? Mir fällt keiner ein. Zuletzt noch in großartig lispelnder Manier in „Kingsman – The Secret Service“ zu sehen, zeigt Sam Jackson in “Big Game” warum er einfach der coolste Motherf**ker auf dem f**king Planeten ist. Das liegt nicht nur daran, dass er jeden Film, der eine gewisse Altersfreigabe hat, im Alleingang zu einem f**king Trinkspiel machen kann. Sondern vielmehr, weil er verstanden hat, dass man niemanden an die Wand spielen muss, wenn man einfach durch f**king Coolness brilliert.

Zum Film: In “Big Game” von Jalmari Helander geht es um den zwölfjährigen Jungen Oskari (Onni Tommila), der auf seinem Weg zur Mannwerdung eine Nacht in den Wäldern Lapplands verbringen und mit einer möglichst großen Beute wiederkommen soll. Zeitgleich wird die Air Force One von Terroristen über eben jenen Wäldern abgeschossen, woraufhin der Präsident der Vereinigten Staaten in seiner Notkapsel alleine in den Wäldern landet und schließlich auf Oskari trifft. Dieser schwört, seine „Beute“ zu beschützen und ein unterhaltsamer Chase-Film beginnt.

Wie man bereits am Plot erkennt, ist „Big Game“ kein bierernster Film, sondern vielmehr ein großartiger, spaßiger Eintrag im Stile des späten 1980er- und 1990er-Jahre-Action-Kinos geworden. Es ist tatsächlich eine Weile her, dass ich einen Film dieser Machart sah und beim Schauen ist mir so richtig klar geworden, wie sehr ich das eigentlich vermisst habe. Der Film nimmt sich glücklicherweise selbst nicht ernst und hat auch die mittlerweile fast typisch gewordene Portion Meta-Humor dabei. Er übertreibt es aber nicht mit den Selbstreferenzen, sondern will viel mehr eine Hommage an Filme wie „Independence Day“, „Stirb langsam – Jetzt erst recht“, „Cliffhanger“ oder aber auch „Con Air“ sein. Das stellt eine gelungene Abwechslung zum aktuellen Trend der Comicverfilmungen oder Roboterfranchises dar.

© Ascot Elite Filmverleih GmbH

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„Big Game“ ist natürlich auch völlig übertrieben und wartet mit comichaften Szenen auf, er ist aber keine CGI-Schlacht und es ist auch mal ganz entspannend, wenn nicht direkt ganz Amerika, die Menschheit oder die gesamte Galaxie auf dem Spiel stehen, sondern „nur“ der Präsident der Vereinigten Staaten um die Ecke gebracht werden soll. Natürlich hat dies auch weitreichende politische Implikationen, die aber auch schon so klischeehaft gezeigt werden, dass sie sich selbst auf die Schippe nehmen.

Neben Samuel L. f**king Jackson und Onni Tommila wissen vor allem auch Ray Stevenson und Mehmet Kurtulus in ihren zugegebenermaßen ebenfalls sehr klischeebehafteten Rollen zu überzeugen und runden das Gesamterlebnis gelungen ab. Vor allem trägt zum Amüsement von „Big Game“ noch die Ironie bei, dass ein Finne einen Film gedreht hat, der vor der Jahrtausendwende das Prädikat „typisch amerikanisch“ verliehen bekommen hätte, heute damit jedoch einen recht untypischen Beitrag abgeliefert hat. „Big Game“ wird sicherlich nicht nachhaltig die Kinolandschaft beeinflussen und vermutlich sogar unter den ganzen over-the-top-Blockbustern im Sommer untergehen. Dennoch bleibt für Fans des etwas weniger budgetierten aber trotzdem reichlich hilariösen Action-B-Films ein gelungener Eintrag übrig, der sein Eintrittsgeld durchaus wert ist und hoffentlich spätestens in der DVD-Auswertung ordentlich zuschlagen kann. 7/10

Autor: Torsten Stenske

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